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Bruno Gironcoli
Dialog Skulptur - Grafik

Ausstellungseröffnung am 5. April 2014, um 11.30 Uhr, im Gironcoli Museum beim Gartenschloss Herberstein.

Bruno Gironcoli (Villach 1936–2010 Wien) nimmt im Feld der internationalen zeitgenössischen Skulptur eine einzigartige Stellung ein. Parallel zu seinem bildhauerischen Werk entstand auch ein eigenständiges grafisches Œuvre. Diesem widmet sich anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Museums die vom Verein der Freunde des Gironcoli Museums organisierte Ausstellung mit dem Titel Bruno Gironcoli Dialog Skulptur - Grafik. Mit weit über 30 Werken deckt die Auswahl der Berliner Kuratorin und Gironcoli -Expertin Bettina M. Busse erstmals eine Zeitspanne von rund 30 Jahren ab – von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis zum Spätwerk der 1990er Jahre.

Der vor vier Jahren in Wien verstorbene Künstler wird 1936 in Villach geboren und absolviert in Innsbruck von 1951 bis 1956 eine Gold-, Silber- und Kupferschmiedlehre, die er mit der Gesellenprüfung als Goldschmied abschließt. In Innsbruck besucht er regelmäßig das 1946 gegründete Institut Français, das mit seinen Ausstellungen damals als Zentrum der Moderne in Tirol fungierte. In dieser Zeit reift auch sein Entschluss für ein Studium der Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, das er 1957 beginnt. Ein Stipendium des Landes Tirol und die väterliche Unterstützung ermöglichen ihm 1960 einen einjährigen Aufenthalt in Paris, wo er sich u. a. mit der französischen Moderne und vor allem mit dem Werk von Alberto Giacometti auseinandersetzt. Nach seiner Rückkehr nimmt er erneut sein Studium auf, wechselt allerdings in die Metallbearbeitungsklasse und beschäftigt sich zunehmend mit der Bildhauerei.

Bruno Gironcoli wird in erster Linie als Bildhauer wahrgenommen. Spätestens seit seiner Bespielung des österreichischen Pavillons der Biennale in Venedig im Jahr 2003 haben sich seine rätselhaften Riesenskulpturen ins öffentliche Bewusstsein eingeschrieben. Weniger Aufmerksamkeit hingegen wurde bislang seinem umfangreichen grafischen Œuvre geschenkt. Auf dieses konzentriert sich die aktuelle Präsentation im Gironcoli Museum Herberstein.

Die Berliner Kuratorin und Gironcoli-Expertin Bettina M. Busse, die auch für die erfolgreiche Ausstellung Gironcoli: Context im Belvedere in Wien 2013 verantwortlich war, hat eine exemplarische Auswahl von knapp 40 Papierarbeiten zusammengestellt. Die Präsentation soll einen aussagekräftigen Überblick von den Entwürfen aus den frühen 1960er Jahren bis zu seinen letzten großformatigen Gouachen der 1990er Jahre geben und so auf deren herausragenden Stellenwert hinweisen.

"Damit wird die Entwicklung der spezifischen Formensprache Gironcolis nachvollziehbar: War diese anfangs noch eng an die Zeichnungen und Porträts von Alberto Giacometti angelehnt, lassen sich mit den Arbeiten auf kariertem Papier aus den 1960er und 1970er Jahren, die parallel zu Gironcolis Installationen entstanden, Verbindungen zu zeitgenössischen Kunstströmungen erkennen; schließlich – mit dem Spätwerk Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre – ist eine Verdichtung der Formensprache und eine Hinwendung zur malerischen Geste unübersehbar", so die Kuratorin Bettina M. Busse.

"Die Arbeiten auf Papier begleiten Gironcolis bildhauerisches Schaffen, bereiten es vor und führen es weiter. Sie schaffen oftmals die imaginäre Welt, den Raum für die real existierenden Skulpturen, Sinnzusammenhänge in diesem sehr komplexen Werk. Analog zur Bildhauerei werden die immer wiederkehrenden Leitmotive – Mensch, Tier und Maschine – in überraschende Zusammenhänge gebracht. Gironcolis bildliche Systeme offenbaren keine narrativen Zusammenhänge, sondern offerieren komplexe Denkgefüge rund um Themen wie polare Geschlechtlichkeit, Sexualität, Gewalt und Einsamkeit." (Bettina M. Busse).


"Bruno Gironcoli. Dialog Skulptur - Grafik", 5. April bis 24. Mai 2014, täglich 10.00 bis 17.00 Uhr im Gironcoli Museum beim Gartenschloss Herberstein.


Rückfragehinweis:
Mag. Kristina Galvez
Gironcoli Museum, Buchberg 1, A-8222 St. Johann bei Herberstein, T. +43(0)316-88-25-0, E. info@gironcoli-museum.com, W. www.gironcoli-museum.com