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Lorenz Estermann
>advanced housing<

Ausstellungseröffnung am 13. September 2014, um 11.30 Uhr, im Gironcoli Museum beim Gartenschloss Herberstein.


© Lorenz Estermann

Der Verein der Freunde des Gironcoli Museums stellt vor:

Lorenz Estermanns künstlerisches Werk hat sich von einer mehr intuitiv expressiven zu einer konzeptuell konstruktiven Richtung entwickelt. Bis Ende der 1990er-Jahre dominierte die subjektive Linienspur als Schlüssel um „in das Vorfeld der bewussten Erinnerung zu gelangen“. Schon Damals verstand der Künstler die Bildfläche als Sedimentationsfeld von mentalen Prozessen, ob unbewusst oder gezielt gesteuert: Überlagerungen von Narration, Figuration, Zeichen und Abstraktion. In der Folge bediente sich Estermann vorhandener Bildinformationen, v.a. fotografischer Herkunft, und baute die Images wie Inserts in seine Kompositionen ein. Diese standen im Kontrast zur freien malerischen und zeichnerischen Behandlung der Oberfläche. Breite Rakelspuren verschmierten die objektiv lesbaren fotografischen Fenster.

Hinzugekommen sind ab 2003 architektonische und skulpturale Strategien in Form von „Raumstücken“. Diese Architekturen en miniature aus Sperrholz und Pappe scheinen konkrete Vorbilder in der Realität zu haben – Badehäuschen, Kabinen, Sprungtürme, Gerüste, Tribünen, Hochstände, Wartehäuschen einer Bushaltestelle. Estermann überführt sie in die autonome artifizielle Sphäre, indem er die Oberfläche wie ein Blatt Papier oder eine Leinwand behandelt: als Träger von Malerei und vornehmlich Zeichnung: „Richtig ist, dass die Modelle oder Raumstücke aus rein zeichnerischen Überlegungen entstanden sind. Dies auch deswegen, da ich mich im Grunde als Zeichner definiere, der in die Dreidimensionalität ausweicht, um die Ergebnisse dann wieder ins Zweidimensionale zurückzuführen.“ In den aktuellen Werken ist die Fotografie vorherrschend – der Künstler begibt sich auf die Suche nach architektonischen Exempeln, die ausgedient haben, und wie nutzlose Skulpturen ihr Dasein fristen. Typologien dieser Ruinen werden angelegt, die im zweiten Schritt malerisch und zeichnerisch überarbeitet werden. Der Künstler „verindividualisiert“ die trostlose Architektur im Nirgendwo. Zeichensysteme, und abstrakte Spuren benetzen die Gebäude, überlagern sich gegenseitig, wodurch eine konkrete inhaltliche Aussage ad absurdum geführt wird. „Diese Oberfläche ist zweckdienlich und sonst nichts. Sie existiert als nützliche Oberfläche, auf der ich meine Zeichen hinterlassen kann,“ so Estermann.

Mag. Florian Steininger, Kurator

„Lorenz Estermann >advanced housing<“, 13. September bis 26. Oktober 2014, täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr im Gironcoli Museum beim Gartenschloss Herberstein.

Rückfragehinweis:
Dr. Daniela Schanes
Gironcoli Museum, Buchberg 1, A-8222 St. Johann bei Herberstein, T. +43(0)316-88-25-0, E. info@gironcoli-museum.com, W. www.gironcoli-museum.com