Peter Sandbichler
Skulpturen
Ausstellungseröffnung am 23. Mai 2015, um 11.30 Uhr, im Gironcoli Museum beim Gartenschloss Herberstein. 
© Günter Wett
Der Verein der Freunde des Gironcoli Museums stellt vor:
Obwohl Peter Sandbichler (geb. 1964) bei Bruno Gironcoli (1936-2010) an der Akademie der bildenden Künste in Wien über Jahre studierte, verbindet das Werk des Schülers nicht viel mit dem des Lehrers. Gironcolis symbolisch aufgeladene Bildwerke mit Embryos, Ähren, Trauben, Schüsseln, Blättern, etc., seine an futuristische Maschinen erinnernden Skulpturen, die psychoanalytische Implikationen tragen und einer verschlüsselten Machart zu folgen scheinen, sind häufig monumentale Objekte aus Aluminium, Stahl und Polyester. Fast organisch ineinander fließende Formen, unheimlich anmutende Apparaturen und bedeutungsschwangere Figurationen geben sich die Hand. Über seine ästhetischen Mutationen sagt Gironcoli: „Eine Skulptur ist für mich Endpunkt eines Gedankenganges.“ Peter Sandbichlers Gedanken über die zeitgenössische Bildhauerei und sein Werk haben eine ganz andere Stoßrichtung. Er folgt der Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, architektonischen und bildhauerischen Fragestellungen und überzeugt durch eine gelungene Balance zwischen Illusionismus, Ornament und Konstruktion. Der aus Tirol stammende und in Wien lebende Künstler interessiert sich für das Verhältnis von Fläche und Raum, für die Wiederholung und Variation von geometrischen Strukturen und für ein künstlerisches Spiel mit modularen Elementen, Kippbildern und seriellen Rastersystemen. Anstelle der künstlerischen Intuition, die bei Gironcoli stets Resultat einer aus dem Inneren des Subjekts kommenden und in eine äußere Form findenden Genese ist, bevorzugt Sandbichler sorgfältige Analyse und strukturelle Erkenntnis. Im Gironcoli Museum setzt er mit drei skulpturalen Interventionen prägnante Akzente - gleichermaßen eine Hommage an und Empfehlung für seinen Lehrer Bruno Gironcoli. Die konvex gekrümmte Arbeit „Fliegenauge“ aus Epoxidharz nimmt die runden Formen Bruno Gironcolis auf, reflektiert und dekonstruiert in der Multiperspektivität der applizierten Spiegel das Werk des Meisters. Sandbichlers Beschäftigung mit Fragen der Stabilität und der Formfindung werden auch bei den benutzbaren Skulpturen, den „Alten Schachteln“, augenfällig. Sie entstanden, wie ihr Titel besagt, aus ausrangierten Kartonagen, die der Künstler zerknickte, um dann in einer klassisch bildhauerischen Technik aus Positiv- und Negativformen unordentlich gefaltete Schachtelobjekte zu gewinnen. Auch sie weisen, wie so viele der im Raum versammelten Skulpturen, eine glänzende, glatte Oberfläche auf – ein verbindendes Element, über das das Auge mühelos von Künstler zu Künstler gleitet.
Angela Stief, Kuratorin
„Peter Sandbichler. Skulpturen“, 23. Mai bis 27. September 2015, täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr im Gironcoli Museum beim Gartenschloss Herberstein.
Rückfragehinweis:
Dr. Daniela Schanes
Gironcoli Museum, Buchberg 1, A-8222 St. Johann bei Herberstein, T. +43(0)316-88-25-0, E. info@gironcoli-museum.com, W. www.gironcoli-museum.com
Dr. Daniela Schanes
Gironcoli Museum, Buchberg 1, A-8222 St. Johann bei Herberstein, T. +43(0)316-88-25-0, E. info@gironcoli-museum.com, W. www.gironcoli-museum.com